Während früher einmal “Abendessen” und “Abendbrot” praktisch bedeutungsgleich waren, ist es heute relativ beliebig, was und wie zu Abend gegessen wird. Brot und Brotbelag geraten aus dem Blickfeld, und unter “Diät-Brotbelag” stellen die meisten sich nur noch gegarte Hühnerbrust oder Magerkäse, jedenfalls ohne Butter vor. Dabei gibt es immer noch einige Alternativen – von denen einige hier vorgestellt werden sollen.
Roggenvollkornbrot mit scharfem Labne
“Labne” ist sozusagen verdickter Joghurt, den es in der Form nicht zu kaufen gibt: Ein Grund zum selbst-machen.
Diese Masse muss nur noch gesalzen werden; hier kamen Chili-Flocken hinzu. Das Ganze vielleicht einen Tag reifen lassen – und gut.
Dazu dann Tomate und Zwiebel, noch eine kleine Kräuter-Deko und schon haben wir ganz unaufgeregt ein veganes (wenn das Labne aus Sojya-Joghurt bereitet wurde) Abendbrot.
Mini-Fladenbrot, vegan gefüllt
Ein etwas scharf aufgebackenes Mini-Fladenbrot mit Oliven im Teig und einer “Füllung” aus Pesto Rosso als Brotaufstrich, Zwiebeln, Knoblauch, geschnittener Eisbergsalat, ein wenig Salatsauce, Tomate, Salz und Pfeffer, und den Deckel innen mit Senf bestrichen. -> Bild, große Version
Dinkel-Aufbackbrötchen mit Champignons
Frischer als “frisch vom Bäcker” versprechen die Aufbackbrötchen zu sein – und sind der Tod des Bäckers.
Den will natürlich niemand herbeiführen, aber trotzdem haben die Aufbackbrötchen sich ihren Platz in den Haushalten erobert.
Hier wurden sie bereits vor dem Fertig-Backen aufgeschnitten, etwas ausgehöhlt, und dann mit dem Inhalt einer Champignon-Pfanne gefüllt.
(Die Champignons wurden in Öl angebraten, dem noch etwas Kräuterbutter hinzugefügt worden war.)
Shitake
Klar, das fällt in die Kategorie “schnell zubereitet”. Und Shitake ist rar – da darf es auch mal Shitake pur sein, in Butter und Öl gebraten, nur noch leicht salzen – und von dem Bratfett darf ein Löffelchen aufs Brot oder Brötchen.
Käsebrot mit sauren Gurken
Das interessante sind hier die selbst eingelegten sauren Gurken – leicht scharf, etwas (milch-) sauer. Die Wenigsten wissen, wie saure Gurken hergestellt werden, die Wenigsten interessieren sich dafür. Leider. Leider ist es aber schon schwierig, an die kleinen, rohen Gurken heranzukommen.
Was bleibt, sind Gurken aus dem Glas – Essiggurken mit Süßstoff, genau genommen eine kulinarische Entgleisung.
Abendbrot mit Käse, Kimchi, Lachs und Frischkäse
Von appetittlichem Kimchi ist in D noch wenig bekannt.
Wäre das anders, würden wir auch mehr Kimchi essen.
Selbst gemachtes Kimchi ist nicht unbedingt eine große Kunst – es kommt ein wenig auf die Erfahrung und eine sinvolle Anleitung an.
Schön wäre es natürlich, hierzulande einen Club der Do-it-yourself (DIY) – Kimchi-Macher zu haben, denn natürlich kann jemand, der Kimchi macht, auch Andere mitversorgen – vernünftige, kostendeckende Preise vorausgesetzt.
Aufgebackenes Brötchen mit vegetarischem Brotaufstrich und Sauergemüse
Was das selbst gemachte Sauergemüse betrifft, handelt es sich hier um Frühlingszwiebel, Paprika und Petersilienwurzel…
Baguette mit Butter, würzigem Ziegenfrischkäse, Spinat und/oder Gemüsesülze
Wie das mit dem selbst gemachten Ziegenfrischkäse funktioniert, habe ich im Artikel über Labne als Brotaufstrich beschrieben. Beim Spinat als Brotbelag hat es sich um aufgetaute, selbst gemachte TK-Ware gehandelt; schlicht die frischen Blätter kurz gedünstet und dann eingefroren.
Butterbrot mit Quark und Schnittlauch
Ein Klassiker des einfachen und guten Abendbrots.
Dieses Butterbrot hat sogar seinen eigenen Artikel:
http://portionsdiaet.de/allgemein/klassisches-abendessen-butterbrot-mit-quark-und-schnittlauch
Gemüsebratling auf Schwarzbrot, mit Zwiebeln
Gemüse-Beilagenteller
Keine Angst: Das ist nicht das ganze Abendessen, sondern eine gemüselastige Beilage. Und eine Empfehlung.
Sprotten, Zwiebel, Körnerbrötchen
Brot, Käse, Gemüse, Obst
Ein nicht ganz alltägliches Abendbrot, aber schön bunt, wenn auch der Käse seine Farbe einem Farbstoff verdankt.
Dafür sind Tomate und Apfel immerhin natur-farben – wobei auch das nicht so ganz stimmt, denn die Natur würde hierzulande im Apriil auch keine Tomaten hervorbringen, jedenfalls nicht von sich aus; es ist jedoch die vom Mensch beeinflusste Natur immer noch Natur.
Brot mit Aufstrich, selbst veredelt
Brot mit Aufstrich: Hier ein fertiger Tomaten-Brotaufstrich mit Petersiilie. Petersilie waschen, zupfen, hacken, mit etwas Salz im Mörser bearbeiten und mit dem Tomatenaufstrich vermengt. Dann mit Paprika und Deko serviert. Die Zusammenstellung ist natürlich variabel.
Champignon-Brötchen
Die Pilze anbraten, damit das Ganze etwas cremiger wird, noch mit etwas Champignon-Brotaufstrich und Kräuterbutter in der Pfanne verrühren.
Zur Abwechslung: Zwiebelbrot
Der Teig zu diesem Brot war etwas zu dünn, so dass es auf dem Backpapier eine etwas zu flache, fladenförmige Gestalt annahm. Die Zweibelwürfel kommen natürlich nicht roh, sondern aus der Pfanne zum Teig. Der bestand aus Vollkornmehl, Haushaltsmehl und Dinkelmehl und hatte seien Reiz nicht nur durch die Zwiebel, sondern auch durch das Brotgewürz. Ich hatte ihn aus Zeitgründen im Kühlschrank gehen lassen – auch das funktioniert bei etwa 12 Stunden Gehzeit.
Baguette mit Käse und Tomate
Ab und zu darf es auch mal Weißbrot geben – hier eines zum Aufbacken, das dann besonders frisch schmecken soll, das schon mit Butter versehen ist und vorgeschnitten. Etwas überdeutlich hier der Pfeffer - das hat an der Bildbearbeitung gelegen.
Brötchen mit zweierlei Aufstrichen, Tomate und Zwiebel
Auf der einen Brötchenhälfte eine Käse-Creme, die eigentlich als Dip zu Chips gedacht ist – aber hier eine bessere Verwendung findet, auf der anderen eine Olivenpaste. Der Rest ist selbsterklärend.
Indisches Linsenbrot
Ein indisches Linsenbrot ist nichts Neues – in Indien jedenfalls.
Hierzulande könnte es sich gut bei den “Eiweißbroten” einreihen allerdings ist es nicht so leicht verfügbar. Deshalb der Link zum Rezept, für die, die auch mals experimentelles Brotbacken auf ihrer Agenda haben.
Vital und fit mit Brot
Fitnessbrot ist eine Zeiterscheinung. Kein normaler Dorf- oder Stadtbäcker wäre vor einiger Zeit auf die Idee gekommen, so etwas anzubieten – heute ist “Vielfalt” im Supermarkt gefragt, und das Brot kommt aus der Fabrik; hier von der Harry-Brot GmbH in 22869 Schenefeld.
Das Brot ist vorgeschnitten, eher weich, verpackungsbedingt ohne definierte Kruste und enthält unter Anderem Karamelsirup , Invertzucker, Verdickungsmittel und Emulgator.
Als Invertzucker (Invertose) bezeichnet man ein Gemisch aus stoffmengengleichen Teilen Traubenzucker (Glucose) und Fruchtzucker (Fructose), das auch in Honig vorkommt. Eine vergleichbare Zusammensetzung hat die aus Stärke – bevorzugt Maisstärke – hergestellte Isoglucose. (Quelle: Wikipedia)
Dass hier auch noch 4,3 % Leinsamen enthalten sind, ist erfreulich.
Abendbrot mit Butter und Handkäse
Ab und zu ist Handkäse einfach ein “Muss”. Dann darf auch mal die Begleitung aus Zwiebeln und Sauce wegfallen.
Die Zeiten ändern sich:
Als Abendessen (auch Abendmahlzeit oder Abendbrot, süddeutsch und in der deutschsprachigen Schweiz: Nachtessen,Znacht,Vesper, ost-österreichisch; Nachtmahl,Vesper) bezeichnet man eine in den späten Tagesstunden eingenommene Mahlzeit beliebiger Art. Zeitpunkt und Umfang dieser Abendmahlzeit sind von kulturellen Gepflogenheiten wie individuellen Gewohnheiten geprägt. …
Die warme Hauptmahlzeit des Tages wird in Deutschland üblicherweise zur Mittagszeit eingenommen, während am frühen Abend als letzte Mahlzeit des Tages Brot mit Käse oder Wurst üblich sind, das typische Abendbrot. Im bairischen Sprachraum wird von einer Brotzeit gesprochen.
Da unter heutigen Gegebenheiten des Arbeitslebens nicht immer eine Kantine zur Verfügung steht, durch die zur Mittagszeit die Versorgung mit einer warmen Hauptmahlzeit möglich ist, ist es mittlerweile Gewohnheit, die warme Hauptmahlzeit des Tages am Abend zu sich zu nehmen. Bis in die 1980er Jahre hinein war es auch im westlichen Deutschland noch üblich, dass der berufstätige Mann zum Mittagessen nach Hause ging, um dort im Kreis der ganzen Familie seine Mahlzeit zu sich zu nehmen. Im Ostteil (DDR) war fast flächendeckend eine Kantinenversorgung gewährleistet.
Heute wird meistens ein entsprechend früheres Arbeitsende vorgezogen. Die zunehmende Entfernung zwischen Arbeitsplatz und Wohnort, veränderte Lebensformen und die immer häufigere Berufstätigkeit beider Lebenspartner führten zu dieser Entwicklung. (Quelle: Wikipedia)
Und, liebe LeserInnen, was ist Euer Lieblings-Abendbrot? Welche Abendbrot-Ideen möchtet Ihr weitervermitteln?
20. November 2016 um 05:36 Uhr
Hallo Hans-Peter,
lecker, was Du da so zu Abend isst.
Esse ich auch alles gerne, aber dann lieber getrennt und nicht auf oder übereinander.
Also quasi „Pilze mit Brot“ statt „Pilze auf Brot“.
Mein Tipp für´s Abendbrot:
Brot selber backen.
Ich backe mein Brot, wenn ich Zeit habe gerne selber.
So kommt es mehrfach in der Woche vor, dass es Dinkelbrot mit irgendwelchen Kernen oder Flocken gibt. Oder auch mal ein leckeres Sauerteigbrot aus Roggenmehl.
Anfangs war ich erstaunt darüber, dass ich so wenige Zutaten benötige, um ein Brot zu backen, das von meiner Familie allen gekauften Broten vorgezogen wird.
Da isst man richtig gesund ohne Emulgatoren, Zuckerzeugs oder sonstigen Dingen.
Rezepte dazu gibt es jede Menge im Internet und wenn man dann noch ein bisschen herumtestet, entdeckt man schnell sein Lieblingsbrot.
Eine besondere Köstlichkeit, wenn es frisch, lecker duftend und noch warm aus dem Ofen kommt.
20. November 2016 um 17:24 Uhr
Hallo, Klaudia,
Danke für Deinen Kommentar! Die paar Shitake-Pilze wollte ich nicht zu einer Pilzpfanne verarbeiten, sondern möglichst “pur”; deshalb diese Zubereitung; nebenbei: Demnächst gibt es vielleicht mal “Pilze im Brot”
Sicher, Brot-Backen ist eine Möglichkeit, macht mir in einem Single-Haushalt aber nicht viel Freude, und somit hab’ ich darin auch kaum Übung. Mit Sauerteig – das ist eine Sache für sich, aber dann wirst Du Dich auch mit Fermentierung auskennen oder anfreunden können, das ist ja insgesamt ein großes Gebiet, wo mich neulich der Essig-Mach-Virus befallen hat – ob das ansteckt?
Dass der Brot-Back-Duft (oder überhaupt der von gutem Brot) ganz toll ist, finde ich auch.
Noch einen schönen Abend und guten Wochenanfang!
22. November 2016 um 06:11 Uhr
Pilze IM Brot – prima Idee. Teste ich gleich mal aus! )
Dir auch eine schöne Woche!
23. November 2016 um 18:07 Uhr
Habe Deinen Kommentar erst jetzt gesehen – mit Shitake könnte recht gut werden, der hat mehr Aroma als die Champignons. Zubereitung ähnlich wie Zwiebelbrot, und ordentlich Brotgewürz – wäre denkbar. Würde mich freuen, vom Ausgang des Versuchs zu hören.
Pingback: Kartoffelsalat – und Alle sind dabei! | Portionsdiät
Pingback: Abnehmen-Diät-Gesundheit » Sprotten in Bierteig